Wie kann KI gewinnbringend in Lehr- und Lernkonzepten eingesetzt werden? Welche auf KI basierenden Instrumente kommen an Hochschulen bereits zum Einsatz? Welche ethischen Leitlinien und Rahmenbedingungen streben wir für den Einsatz von KI in der Hochschullehre an?
Im Namen seiner Fraktion lud Alexander Salomon Hochschulleitungen, Lehrende und Studierende am 11. Juli dazu ein, zu diesen Fragen gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Kern der Veranstaltung war eine Ideenmesse, auf der Hochschulangehörige Projekte, die heute schon KI in der Hochschullehre nutzen, präsentierten. Die Vielfalt der entwickelten Ideen und das große Engagement, mit dem diese vorangetrieben werden, war für alle Teilnehmenden sehr inspirierend.
Folgende Projekte wurden präsentiert:
Auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an alle Präsentierenden für die großartige Bereicherung der Veranstaltung!
Unser Fazit: Künstliche Intelligenz wird unseren Arbeits- und Lebensalltag weiter revolutionieren. Wir brauchen Antworten auf die rasante technische Entwicklung. Die Politik muss sich aktiver in die laufende gesellschaftliche Debatte einmischen – zum Beispiel, wenn es darum geht, Zielvorstellungen und Umgangsformen mit KI zu entwickeln:
- Hochschulen als Experimentierräume:
Aus unserer Sicht sind Hochschulen prädestinierte Orte dafür, sich mit den oben genannten Zukunftsfragen auseinanderzusetzen. Als Schaltzentralen von Fortschritt haben wir hier die disziplinübergreifende Expertise versammelt. Wie können künftige KI-Anwendungen aussehen (alle Disziplinen)? Wie wirkt sich KI auf unsere Gesellschaft aus (z.B. Sozialwissenschaften, Philosophie)? Was bedeutet KI für Rechtsprechung und Rechtsetzung (Jura)? Die Antworten auf diese Fragen stehen in engem Zusammenhang zur notwendigen Diskussion um Future Skills: Welche Kompetenzen werden von zukünftigen Absolvent:innen in den jeweiligen Fachbereichen, aber auch transdisziplinär und gesamtgesellschaftlich, benötigt? Wie verhält sich Hochschullehre dazu? - Lehr- und Prüfungskonzepte der Zukunft:
KI kann die Art, wie wir lernen und lehren, völlig umkrempeln. Wir sehen heute bereits, wie KI-gestützte Programme durch individuelles Feedback und bedarfsgenaue Unterstützung die Arbeit von Lehrkräften ideal ergänzen und bereichern. Gleichzeitig erfordert der mögliche Einsatz von KI auch ein Umdenken bei Prüfungsformen. So wie das Matheabitur mit Taschenrechner heute anders aussieht als früher, brauchen wir hier kreativere Prüfungsmethoden. Wir unterstützen daher die vielen Hochschulprojekte, die bereits KI-Anwendungen für die Lehre entwickeln. Jede*r Studierende sollte während des Studiums mindestens ein, zweimal mit Künstlicher Intelligenz in Kontakt kommen. - Bildung gegen FakeNews und Missbrauch:
Um ein Verständnis dessen zu entwickeln, was KI leisten oder eben auch nicht leisten kann, muss sie verstanden werden. Nur so können die neuen technologischen Instrumente auch kompetent eingesetzt werden. Zweifelsfrei gehen mit den revolutionären neuen KI-Anwendungen wie bspw. Sprach-, Bild- und Tongenerierungsmodellen auch neue Missbrauchsmöglichkeiten einher. Aus unserer Sicht liegt die beste Vorsorge in der Bildung: Wissen über KI schafft Resilienz. - KI als Kopilot:
Allein in Baden-Württemberg können Studieninteressierte unter tausenden Studiengängen wählen. Studienorientierungstests schaffen Abhilfe. Einzelne Hochschulen unterstützen bei der Studienorientierung bereits mit Chatbots. Wir sehen eine große Chance in einem landesweiten Chatbot zur Studienorientierung.