Auch in Zukunft wird die Landesregierung Projekte unterstützen, die für
Menschen ohne Krankenversicherung den Zugang zur medizinischen
Versorgung verbessern.
Im Rahmen des Förderprogramms „Projekte zur
anonymen Krankenbehandlung“ werden ab April 2025 landesweit acht
Projekte mit einer Laufzeit von weiteren zwei Jahren gefördert.
Rund 70.000 Euro fließen in diesem Zusammenhang in die Karlsruher
Fachberatungsstelle „Luise“, eine Beratungs- und Anlaufstelle für
Prostituierte unter Trägerschaft des Diakonischen Werks in Karlsruhe.
Die Mitarbeiterinnen des Teams „Luise“ sind nachts regelmäßig auf dem
Karlsruher Straßenstrich unterwegs und verteilen von den Prostituierten
dringend benötigte Gebrauchsgüter.
Auch darüber hinaus stehen sie ihnen beratend und unterstützend zur Seite,
so zum Beispiel in der Korrespondenz mit dem Finanzamt, bei der
Vermittlung von Terminen zur medizinischen Beratung, bei der
Wohnungssuche oder der Beantragung von Kindergeld.
Dr. Ute Leidig, Karlsruher Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, die die
Mitarbeiterinnen im Team „Luise“ im vergangenen Jahr bereits bei einer
ihrer Nachtschichten begleitet hatte, erläutert: „Insbesondere die bei den
Frauen häufig fehlende Krankenversicherung stellt ein Problem dar. Ich
begrüße es, dass wir mit diesem Förderprogramm genau hier ansetzen: Auch
Menschen ohne Krankenversicherung muss ein niedrigschwelliger Zugang
zu medizinischer Versorgung ermöglicht werden. Dabei gehören in der
Prostitution tätige Frauen explizit zur Adressatengruppe.“
Alexander Salomon, ebenfalls Landtagsabgeordneter für Karlsruhe, ergänzt:
„Neben der unmittelbaren Hilfe für Menschen unabhängig ihres
Versicherungsstatus spielt auch das so genannte Clearing eine
entscheidende Rolle. Dabei geht es um die Beratung von Betroffenen mit
dem übergeordneten Ziel, den Krankenversicherungsschutz
wiederherzustellen. Auch in dieser Hinsicht sind die bereitgestellten Mittel
bei der Beratungsstelle „Luise“ aufgrund der Nähe und dem vertrauensvollen
Verhältnis zu den Betroffenen bestens aufgehoben.“
In Summe stehen für die Förderung zur medizinischen Versorgung von
Menschen ohne Krankenversicherung rund 660.000 Euro zur Verfügung.
Neben dem Karlsruher Projekt unter Trägerschaft des Diakonischen Werkes
profitieren landesweit sieben weitere Projekte mit unterschiedlichen
Schwerpunkten.
Die vollständige Pressemitteilung aus dem Ministerium für Soziales,
Gesundheit und Integration inklusive einer Übersicht über die geförderten
Projekte finden Sie hier.