Das baden-württembergische 3R-Netzwerk wächst weiter. Im Januar 2025
starten drei neue Zentren: Neben den Standorten Furtwangen und Ulm
entsteht auch in Karlsruhe am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein
neues 3R-Zentrum. Die drei namensgebenden „R“ entsprechen dabei den
englischen Verben „replace“, „reduce“ und „refine“ und repräsentieren das
dem Netzwerk zugrundeliegende Bestreben, Tierversuche zu ersetzen, zu
reduzieren und die Bedingungen bei unvermeidbaren Tierversuchen zu
verbessern.
Am Karlsruher Zentrum 3ROCKIT soll es zukünftig vor allem darum gehen,
digitale Alternativen zum Tierversuch zu erforschen, darunter auch digitale
Zwillinge für die Entwicklung von Gesundheitstechnologien. Ein
automatisiertes, selbstoptimierendes Labor soll den Weg zu Ersatz- und
Ergänzungsmethoden verkürzen. Außerdem stehen ein weltweit abrufbares
Erfassungssystem für Tierversuche und Alternativen sowie eine digitale
Lernplattform auf der Agenda.
„Ich begrüße den Ausbau des 3R-Netzwerks außerordentlich und freue mich
sehr, dass das 3ROCKIT-Zentrum am KIT als einer von drei neuen Standorten
ausgewählt wurde“, sagt der GRÜNE Karlsruher Landtagsabgeordnete
Alexander Salomon. Weiter führt er aus: „Das KIT als renommierte
Forschungsuniversität bietet ideale Voraussetzungen, um digitale und KIgestützte
Alternativen zu Tierversuchen weiterzuentwickeln. Mit diesem
Standort stärken wir Karlsruhe als Innovations-Hub und bringen zugleich
den Tierschutz voran – ein Gewinn für das ganze Land und für die
internationale Forschungsgemeinschaft.“
Dr. Ute Leidig, ebenfalls Landtagsabgeordnete in Karlsruhe, fügt hinzu: „Das
KIT bringt nicht nur wissenschaftliche Exzellenz, sondern auch eine enge
Verbindung zur Industrie mit, die den Transfer neuer Technologien
erleichtert. Diese Praxisbezogenheit ist enorm wichtig, denn: Im 3RNetzwerk
entstehen nicht nur wichtige Tierschutz-Initiativen; es birgt
gleichermaßen Potential, Antworten auf komplexe biomedizinische
Fragestellungen zu liefern, von denen letztlich in der klinischen Anwendung
Patientinnen und Patienten direkt profitieren können.“
Das 3R-Netzwerk Baden-Württemberg nimmt bundesweit eine Vorreiterrolle
ein. Seit 2020 unterstützt das Wissenschaftsministerium den Auf- und
Ausbau mit bislang rund 6,8 Millionen Euro. Die drei im Januar 2025
startenden Zentren in Furtwangen, Ulm und Karlsruhe fördert das
Wissenschaftsministerium für zunächst drei Jahre mit insgesamt 750.000
Euro.
Weitere Informationen zum 3R-Netzwerk Baden-Württemberg finden Sie hier.