Ob Musik, Schauspiel, Kino oder bildende Kunst: Kultur soll im kleineren Rahmen auch während der Corona-Pandemie möglich sein. Für dieses Ziel setzt sich das grün-geführte Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit dem Impulsprogramm "Kunst trotz Abstand" ein.
Von der zweiten von drei Förderrunden profitieren sechs Kultureinrichtungen aus Karlsruhe, wie die Landtagsabgeordneten Dr. Ute Leidig und Alexander Salomon, beide GRÜNE, mitteilen. "Wir freuen uns für
- den Badischen Kunstverein, dessen Projekt "HOW DO WE CARE?" mit 18.000 Euro unterstützt wird,
- die Kinemathek Karlsruhe e.V., die für die Filmreihe "Kino trotz Abstand – Kino für Alle" 24.000 Euro erhält,
- das Kulturzentrum Tempel, hier gibt es rund 32.000 Euro für das Projekt "TRACKS – stärkere Resonanz durch Performative Strategien",
- das Kunsthaus-Durlach, dessen Projekt "DENKMAL – SCHAUMAL – FÜHL-MAL – Bindende Kunst und Musik in neuem Kontext" mit rund 35.000 Euro gefördert wird,
- den Oratorienchor Karlsruhe - 46.900 Euro für sein "Requiem für Mozart 2.0 – Analog trifft Digital" - und für
- das ZKM, das rund 31.000 Euro für die Ausstellung "Terrestrisch werden" erhält."
In dieser Förderrunde wurden landesweit 62 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von 1,7 Millionen Euro ausgewählt. Die Mittel für das Impulsprogramm "Kunst trotz Abstand" stammen aus dem Masterplan Kultur BW von Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne), mit dem sie dem Kulturbetrieb bereits im Mai eine Öffnungsperspektive gegeben und verschiedene Hilfsangebote in Corona-Zeiten zugesagt hatte.
"Wir müssen diese schwierige Balance zwischen Gesundheitsschutz und öffentlichem kulturellem Leben hinbekommen. Genau das verfolgen wir mit dem neuen Kulturförderprogramm."
Dr. Ute Leidig und Alexander Salomon
"Uns ist bewusst, dass es Kulturschaffende momentan nicht leicht haben. Es gelten Hygienestandards, die den Spielbetrieb, wie wir ihn in alter Form hatten, in dieser und auf absehbare Zeit nicht möglich machen. Dennoch brauchen wir kulturelle Angebote – auch in Zeiten von Corona. Wir müssen diese schwierige Balance zwischen Gesundheitsschutz und öffentlichem kulturellem Leben hinbekommen. Genau das verfolgen wir mit dem neuen Kulturförderprogramm", so Dr. Ute Leidig und Alexander Salomon abschließend. "Die Karlsruher Projekte zeigen vorbildlich und innovativ, wie Kunst und Kultur unter widrigen Bedingungen stattfinden können."
Hintergrundinformationen zum Programm "Kunst trotz Abstand":
Das Impulsprogramm "Kunst Trotz Abstand" schließt an das Programm "Kultur Sommer 2020" an. Mit dem Impulsprogramm unterstützt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Arbeit von Kultureinrichtungen, Vereinen der Breitenkultur sowie freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern in Höhe von insgesamt 7,5 Mio. Euro. Die Mittel stammen aus dem Corona-Hilfsprogramm für Kunst und Kultur.
Gefördert werden künstlerische Darbietungen sowie die Entwicklung und Erprobung neuer Formate, zielgruppenspezifischer Angebote und künstlerischer Konzepte, die trotz der derzeitigen Auflagen umgesetzt werden können. Antragsberechtigt sind Kultureinrichtungen (zum Beispiel Soziokulturelle Zentren, Theater, Orchester, Bands und Ensembles, Museen, Kinos, Clubs etc.) sowie Vereine der Breitenkultur mit Sitz in Baden-Württemberg.
Gefördert werden u.a. Honorare für das Engagement freiberuflicher Künstlerinnen und Künstler aller Sparten sowie anteilige Honorarkosten, die Vereine der Breitenkultur für Chorleiter und/oder Dirigenten zahlen.
Zu den Förderkriterien gehören künstlerische Qualität, Qualität der Zielgruppenansprache, der Beitrag des Projekts zur Positionierung und/oder Neuausrichtung des Antragstellers und dessen künstlerischen und kulturellen Angebots sowie die Angemessenheit der Kosten.
Anträge für die dritte und letzte Förderrunde können noch bis 4. Oktober über die Website des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst gestellt werden.
Zu den Corona-Hilfen für den Kulturbereich:
Das Impulsprogramm ist ein Baustein von vielen zur Unterstützung des Kulturbereiches während der Corona-Pandemie. Insgesamt stellte und stellt das Land Baden-Württemberg der Kultur bisher mehr als 200 Millionen Euro an Corona-Hilfen zur Verfügung. Mehr als 75 Mio. Euro flossen über die Soforthilfen an Künstlerinnen und Künstler. Bundesweit einmalig bleibt hier die Aufstockung der Überbrückungshilfe des Bundes um einen fiktiven Unternehmerlohn in Höhe von 1180 Euro durch das Land. Hinzu kommen ein Corona-Hilfsfonds für Kunst- und Kultureinrichtungen (32,5 Mio.), ein Soforthilfeprogramm für die Vereine der Breitenkultur (10 Mio.) und die Programme "Kultur Sommer 2020" (4 Mio.) sowie das jetzt gestartete Nachfolgeprogramm "Kunst trotz Abstand".