Die Einschränkungen zur Pandemiebekämpfung treffen die Kinos besonders hart. Um ihre Not etwas abzufedern, hat das grün-geführte Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Förderungen beim Kinoprogramm-Preis erhöht. Das Gesamtbudget wurde im Vergleich zu 2017 um mehr als 800.000 Euro auf rund 1,1 Millionen Euro angehoben.
Einen Kinoprogramm-Preis erhält auch die Karlsruher „Schauburg“. Die „Prämie für ein sehr gutes Jahresfilmprogramm“ beträgt 28.000 Euro. „Gerade für die Kinos ist jetzt jede Form der Unterstützung wichtig, ja, teilweise sogar überlebenswichtig“, sagt Dr. Ute Leidig. „Kinos sind zentraler Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Spielstätten wie die „Schauburg“ begeistern die Menschen seit Jahrzehnten mit ihrem besonderen Filmprogramm. Das muss auch in Zukunft möglich sein. Der Preis ist da zumindest ein kleiner Lichtblick.“
Bei den diesjährigen Kinoprogramm-Preisen hat das Ministerium insgesamt 65 Spielstätten ausgezeichnet. „Natürlich lösen die Programmpreise nicht alle Probleme der Kinos, für die es seit März aufgrund notwendiger Hygieneschutzmaßnahmen kein Zurück zum Normalbetrieb gab. Die Preise sollen aber die schlimmen Folgen zumindest etwas abmildern. Gerade aufgrund der neuen Schließungen sind finanzielle Hilfen für die Kinobetreiberinnen und –betreiber entscheidend. Sobald die Kriterien der angekündigten Bundeshilfen stehen, werden wir auch auf Landesebene nochmal schauen, wie wir passgenau helfen können“, sagt Alexander Salomon. „Wir lassen unsere Kultur hier nicht allein.“
Zu den alljährlichen Kinoprogramm-Preisen:
Zum insgesamt 22. Mal vergibt die MFG Filmförderung Baden-Württemberg die Programm-Preise an besonders wertvolle Kinoprogrammarbeit von mittelständischen gewerblichen Kinos. Bereits im Frühjahr konnte Corona-bedingt jedes Kino, das 2019 einen Kinopreis der MFG bekommen hat, eine nachträgliche Erhöhung von 5000 Euro beantragen. 2019 hatten 59 Kinos des Landes von der MFG einen Kinopreis für ihre qualitativ hochwertige Programmarbeit erhalten.
Zu den Corona-Hilfen für den Kulturbereich:
Die Erhöhung der Kinopreise ist ein weiterer Baustein von vielen zur Unterstützung des Kulturbereiches während der Corona-Pandemie. Insgesamt stellte und stellt das Land Baden-Württemberg der Kultur bisher mehr als 200 Millionen Euro an Corona-Hilfen zur Verfügung. Bei der Aufstockung der Überbrückungshilfe des Bundes um einen fiktiven Unternehmerlohn in Höhe von 1180 Euro durch das Land agiert Baden-Württemberg als bundesweiter Vorreiter für die Kultur. Hinzukommen ein Corona-Hilfsfonds für Kunst- und Kultureinrichtungen (32,5 Mio.), ein Soforthilfeprogramm für die Vereine der Breitenkultur (10 Mio.) und die Programme „Kultur Sommer 2020“ (4 Mio.) sowie das Nachfolgeprogramm „Kunst trotz Abstand“.
Die zugehörige Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst finden Sie hier.