Karlsruhe ist Vorreiter in puncto neue Mobilität für mehr Klimaschutz – so die zentrale Erkenntnis beim Digitalen Runden Tisch der Karlsruher Abgeordneten Alexander Salomon und Dr. Ute Leidig. Gemeinsam mit über 50 Teilnehmer*innen und dem Experten für Verkehrspolitik der Grünen Landtagsfraktion, Hermino Katzenstein MdL, diskutierten sie über die "Mobilität von morgen".
Katzenstein betonte den Leuchtturmcharakter der Forschung zu nachhaltiger Mobilität in Karlsruhe und lobte insbesondere den Ausbau des Radverkehrs: "Mit seinem Radnetz und den neuen Radschnellverbindungen ist Karlsruhe für uns in Baden-Württemberg die Fahrradstadt. Die Maßnahmen der Stadt zeigen, wie es gelingen kann, den Anteil des Radverkehrs im Land bis 2030 zu verdoppeln."
Bis dahin solle jeder zweite Weg selbstaktiv per Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Mit einer konsequenten Umsetzung der RadSTRATEGIE, weiteren Radschnellverbindungen und einem Mobilitätswendegesetz will die Grüne Fraktion diese Schritte unterstützen.
"Mit seinem Radnetz und den neuen Radschnellverbindungen ist Karlsruhe für uns in Baden-Württemberg die Fahrradstadt."
Hermino Katzenstein
Auch der Autoverkehr wird in Karlsruhe neu gedacht. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Uni Stuttgart wurde mit dem "InnovationsCampus Mobilität der Zukunft" ein kooperativer Forschungsansatz auf den Weg gebracht, um die Ziele des Strategiedialogs Automobilwirtschaft umzusetzen. "Hier werden das Auto und der Antrieb der Zukunft entwickelt", sagte Katzenstein und verwies auch auf das Testfeld "Autonomes Fahren", auf dessen Strecken das automatisierte Fahren seit 2018 unter Realbedingungen erforscht und getestet wird.
"Mit dem Institut für nachhaltige Mobilität an der Hochschule Karlsruhe vernetzen wir Strukturen und etablieren eine Plattform für Forschung und Anwendungen."
Alexander Salomon
Über die innovative Karlsruher Forschung freute sich auch Alexander Salomon, der die Gründung des "Instituts für nachhaltige Mobilität" an der Hochschule Karlsruhe mit initiiert hat: "Mit diesem Institut vernetzen wir Strukturen und etablieren eine Plattform für Forschung und Anwendungen. Aber auch die Fußgänger*innen nehmen wir mit dem Reallabor ‚GO Karlsruhe‘ unter die Lupe."
Bis 2050 soll die Mobilität im Land auf erneuerbare Energien umgestellt sein. "Diese neue Mobilität ist umwelt- und klimaverträglich, sozial, bezahlbar und wirtschaftlich effizient. In Karlsruhe wird die Mobilitätswelt von morgen bereits heute vorbereitet - was mich als Vorsitzenden des Arbeitskreises Wissenschaft der Fraktion Grüne besonders freut", so Salomon weiter.
"Wir brauchen in den nächsten zehn Jahren enorme Anstrengungen, damit die Mobilität nicht weiter unser Klima belastet."
Dr. Ute Leidig
"Wir haben schon viel getan, aber noch viel mehr vor", fügte Dr. Ute Leidig an. "Wir brauchen in den nächsten zehn Jahren enorme Anstrengungen, damit die Mobilität nicht weiter unser Klima belastet. Das Land schafft daher die gesetzlichen Rahmenbedingungen, damit die Städte und Gemeinden einen für sie passenden Mobilitätspass einführen können. Klar ist: Eine nachhaltige Mobilität muss zum Klimaschutz beitragen."
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehöre auch die Stärkung des regionalen Zugverkehrs, betonte Katzenstein. "Mit dem bwTarif bieten wir ein schon einheitliches Tarifangebot im Land an. Zu einem attraktiven öffentlichen Verkehr gehört auch eine gute Taktung und ein Jahresticket, das vor Ort nicht mehr als einen Euro pro Tag kostet, in der Region zwei Euro und drei Euro für das gesamte Land." Als Alternative zum Flugverkehr müsse die Bahn generell attraktiver werden. "Dazu brauchen wir den Ausbau des Schienennetzes, die Reaktivierung stillgelegter Strecken und Nachtzuglinien sowie den klimaneutralen Gütertransport jeder dritten Tonne bis 2030", so Katzenstein abschließend.
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