Ob Musik, Schauspiel, Kino oder bildende Kunst: Kultur soll im kleineren Rahmen auch während der Corona-Pandemie möglich sein. Für dieses Ziel setzt sich das grün-geführte Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit dem Impulsprogramm "Kunst trotz Abstand" ein. An Karlsruher Einrichtungen fließen insgesamt 107.635 Euro für die Umsetzung von Projekten.
Die Landtagsabgeordneten Dr. Ute Leidig und Alexander Salomon freuen sich, dass die geförderten Projekte in Karlsruhe exemplarisch zeigen, wie das Land die Vielfalt von Kunst und Kultur vorantreibt. Unterstützt werden Reisen ins "Kinderchorland" des Badischen Chorverbands und eine virtuelle Jazzrallye ("Auf den Spuren des Karlsruher Jazz") mit dem Jazzclub Karlsruhe sowie ein Projekt des Künstlerhaus Karlsruhe mit dem Titel der Stunde "Nix wie raus! Fahrrad – Kunst! – Sommer". Auch das Sandkorntheater freut sich über Unterstützung für ein Projekt mit dem Arbeitstitel "FAKT UP!".
Zuletzt profitiert auch das Filmboard Karlsruhe mit seinen noch bis Sonntag laufenden "INDEPENDENT DAYS". Die Filmfestspiele sind seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der Medienstadt Karlsruhe, stets mit vielfältigem Programm, das in der Lage ist, ganz unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen – dieses Jahr vor Ort in den Spielstätten Schauburg und ZKM sowie auch größtenteils über eine Onlineplattform.
"Das Land ist ein verlässlicher Partner für die Kulturszene – auch und vor allem unter Pandemiebedingungen", sagt Dr. Ute Leidig. "Die Unterstützung der Kultur in diesen Zeiten ist schließlich enorm wichtig." In dieser Förderrunde wurden 66 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von 1,7 Mio. Euro ausgewählt.
Alexander Salomon ergänzt: "Das Programm ist ein wichtiges Zeichen in schwierigen Zeiten für Künstlerinnen und Künstler: Die Politik lässt die Kunst nicht im Stich." Insgesamt fördert das Land im Rahmen des Landesprogramms 252 Projekte in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro. Für die verbleibende Fördersumme von rund einer Million Euro ist eine weiterführende Ausschreibung geplant.
"Das Programm ist ein wichtiges Zeichen in schwierigen Zeiten für Künstlerinnen und Künstler: Die Politik lässt die Kunst nicht im Stich."
Alexander Salomon
Die Mittel für das Impulsprogramm "Kunst trotz Abstand" stammen aus dem Masterplan Kultur BW von Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne), mit dem sie dem Kulturbetrieb bereits im Mai eine Öffnungsperspektiv gegeben und verschiedene Hilfsangebote in Corona-Zeiten zugesagt hatte.
"Uns ist bewusst, dass es Kulturschaffende momentan nicht leicht haben. Es gelten Hygienestandards, die den Spielbetrieb, wie wir ihn in alter Form hatten, in dieser und auf absehbarer Zeit nicht möglich machen. Dennoch brauchen wir kulturelle Angebote – auch in Zeiten von Corona. Wir müssen diese schwierige Balance zwischen Gesundheitsschutz und öffentlichem kulturellem Leben hinbekommen. Genau das verfolgen wir mit dem neuen Kulturförderprogramm", sagen Dr. Ute Leidig und Alexander Salomon. Die geförderten Projekte zeigten vorbildlich, wie Kunst und Kultur unter widrigen Bedingungen stattfinden können, so die beiden Abgeordneten abschließend.
Zum Programm "Kunst trotz Abstand":
Das Impulsprogramm "Kunst trotz Abstand" schließt an das Programm "Kultur Sommer 2020" an. Mit dem Impulsprogramm unterstützt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Arbeit von Kultureinrichtungen, Vereinen der Breitenkultur sowie freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern in Höhe von insgesamt 7,5 Mio. Euro. Die Mittel stammen aus dem Corona-Hilfsprogramm für Kunst und Kultur.
Gefördert werden künstlerische Darbietungen sowie die Entwicklung und Erprobung neuer Formate, zielgruppenspezifischer Angebote und künstlerischer Konzepte, die trotz der derzeitigen Auflagen umgesetzt werden können. Antragsberechtigt sind Kultureinrichtungen (zum Beispiel Soziokulturelle Zentren, Theater, Orchester, Bands und Ensembles, Museen, Kinos, Clubs etc.) sowie Vereine der Breitenkultur mit Sitz in Baden-Württemberg.
Gefördert werden u.a. Honorare für das Engagement freiberuflicher Künstlerinnen und Künstler aller Sparten sowie anteilige Honorarkosten, die Vereine der Breitenkultur für Chorleiter und/oder Dirigenten zahlen.
Zu den Förderkriterien gehören künstlerische Qualität, Qualität der Zielgruppenansprache, der Beitrag des Projekts zur Positionierung und/oder Neuausrichtung des Antragstellers und dessen künstlerischen und kulturellen Angebots sowie die Angemessenheit der Kosten.
Zu den Corona-Hilfen für den Kulturbereich:
Das Impulsprogramm ist ein Baustein von vielen zur Unterstützung des Kulturbereiches während der Corona-Pandemie. Insgesamt stellte und stellt das Land Baden-Württemberg der Kultur bisher mehr als 200 Millionen Euro an Corona-Hilfen zur Verfügung. Mehr als 75 Mio. Euro flossen über die Soforthilfen an Künstlerinnen und Künstler. Bundesweit einmalig bleibt hier die Aufstockung der Überbrückungshilfe des Bundes um einen fiktiven Unternehmerlohn in Höhe von 1180 Euro durch das Land. Hinzukommen ein Corona-Hilfsfonds für Kunst- und Kultureinrichtungen (32,5 Mio.), ein Soforthilfeprogramm für die Vereine der Breitenkultur (10 Mio.) und die Programme "Kultur Sommer 2020" (4 Mio.) sowie das jetzt gestartete Nachfolgeprogramm "Kunst trotz Abstand".
Übersicht über geförderte Karlsruher Projekte:
- Badischer Chorverband e.V., Kinderchorland Karlsruhe: 30.750 €
- DAS SANDKORN Theater & Mehr, FAKT UP! [Arbeitstitel]: 15.135 €
- Filmboard Karlsruhe INDEPENDENT DAYS|20. Internationale Filmfestspiele Karlsruhe Corona-Edition: 10.050 €
- Jazzclub Karlsruhe, Auf den Spuren des Karlsruher Jazz - eine virtuelle Jazzrallye: 24.500 €
- Künstlerhaus Karlsruhe, Nix wie raus! Fahrrad – Kunst – Sommer: 27.200 €