Bildungserfolge von Herkunftsmerkmalen entkoppeln und so mehr Bildungsgerechtigkeit garantieren:
Darauf zielt das neue Bildungsprogramm von Bund und Ländern, das „Startchancen-Programm“. Beabsichtigt ist, die bestmöglichen Teilhabe- und Bildungschancen von benachteiligten Kindern und Jugendlichen sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund werden in den kommenden zehn Jahren in mehreren Phasen jährlich je 1,3 Milliarden Euro aus Bundes- und Landesmitteln an baden-württembergische Schulen fließen.
Das Kultusministerium hat jetzt die erste Tranche der teilnehmenden Schulen bekannt gegeben: Ab dem kommenden Schuljahr werden zunächst 222 baden-württembergische Schulen am Programm teilnehmen, darunter vier Schulen aus dem Karlsruher Stadtkreis. Die Auswahl der Schulen erfolgte auf Basis wissenschaftsgeleiteter Kriterien. Baden-Württemberg profitierte hierbei vom bereits entwickelten Sozialindex.
Das Startchancen-Programm fügt sich dabei nahtlos in die jüngsten Beschlüsse der grün-schwarzen Koalition für eine bessere Bildung in Baden-Württemberg ein.
„Erst kürzlich haben wir uns mit dem Koalitionspartner auf ein umfassendes Paket zur Sprachförderung in der Kita und Grundschule sowie auf die größte Bildungsreform seit über zehn Jahren geeinigt. Das Startchancen-Programm ist ein weiterer wichtiger Hebel, um die Bildungsgerechtigkeit im Land zu stärken. Unterstützen wollen wir ziel- und bedarfsgenau dort, wo die Unterstützung am dringendsten gebraucht wird – um Schulen zu stärken, Chancen zu bieten und so die Zukunft aktiv zu gestalten. Wir betrachten das Programm als bedeutende Investition in unsere Kinder und Jugendlichen sowie als Beitrag zur Zukunftssicherung“, erläutert der GRÜNE Karlsruher Landtagsabgeordnete Alexander Salomon.
Ein weiteres, übergeordnetes Ziel des Startchancen-Programms ist es, die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik verfehlen, zu halbieren und damit die Leistungsfähigkeit des gesamten Bildungssystems zu erhöhen.
„Sprache ist der Schlüssel für einen guten Start in die Bildungslaufbahn“, ergänzt die GRÜNE Landtagsabgeordnete Dr. Ute Leidig. „Sie öffnet die Tür in die Welt der Bildung. Nur wenn Kinder die Unterrichtssprache beherrschen, können sie richtig lesen, schreiben und rechnen lernen. Mit dem Startchancen-Programm knüpfen wir direkt daran an und stärken diese für den Bildungserfolg entscheidenden Basiskompetenzen. Deshalb freut es uns sehr, dass ab dem kommenden Schuljahr auch vier Karlsruher Schulen von dem Programm profitieren werden.“
Durch das Startchancen-Programm erhalten teilnehmende Schulen Mittel für zusätzliches Personal zur Stärkung der multiprofessionellen Teams, ein Chancenbudget für bedarfsgerechte Lösungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie Investitionsmittel für eine zeitgemäße und lernförderliche Umgebung.