Das Land fördert mit insgesamt 3,6 Millionen Euro Projekte, die durch innovative Ansätze die Pflegelandschaft in Baden-Württemberg weiterentwickeln und verbessern sollen. Davon profitiert auch die Stadt Karlsruhe mit 130.000 Euro. Der badische Landesverein für Innere Mission, der bereits mit innovativer Quartiersarbeit in der Südweststadt und der Waldstadt neue Wege beschreitet, erhält die Fördersumme für sein Projekt "Rückhalt – häusliche Pflege vor Ort stärken".
"Wir wollen flächendeckend Angebote schaffen, die Menschen mit Unterstützungs-, Betreuungs- und Pflegebedarf dabei helfen, weiterhin ein möglichst selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten Umgebung führen zu können", betonen die Landtagsabgeordneten Dr. Ute Leidig und Alexander Salomon, beide GRÜNE.
Ein Schwerpunkt liege in diesem Jahr auf der Förderung der Kurzzeitpflege. "Viele pflegende Angehörige, fast drei Viertel von ihnen Frauen, leisten diese Arbeit ohne professionelle Unterstützung. Für die pflegenden Angehörigen bedeutet das eine starke Belastung, sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Hier schaffen Kurzzeitpflegeangebote wichtige Entlastung", so die Landtagsabgeordneten.
Hintergrundinformationen:
Dank der Bemühungen der Regierungsfraktionen kann in den Jahren 2020 und 2021 zusätzlich je eine Million Euro für die Förderung der solitären Kurzzeitpflege genutzt werden. Gefördert werden vier Tagespflegeeinrichtungen mit 56 Plätzen und sechs Projekte für pflegende Angehörige und ambulante Pflegefachkräfte. Die Projektträger wurden besonders zur Einreichung von Konzepten ermutigt, die auf die speziellen Bedürfnisse einzelner Gruppen eingehen und so beispielsweise eine demenzgerechte und kultursensible Versorgung fördern.
Neben der Entlastung der pflegenden Angehörigen durch die geförderten Kurzzeit- und Tagespflegeeinrichtungen werden auch Pflegefachkräfte durch das Innovationsprogramm entlastet und gestärkt. Um häusliche Pflege einfacher zu machen, seien auch Angebote der Nacht- und Tagespflege wichtig. Mit dem Innovationsprogramm soll außerdem der weitere Ausbau von ambulant betreuten Wohngemeinschaften gefördert werden. Diese ermöglichen im Alter und bei Pflege- und Unterstützungsbedarf ein weitgehend selbstbestimmtes Wohnen.